Aspekte der Sozialpolitik der Habsburger in Siebenburgen (1688 - 1790). Massnahmen zur Erhohung der Anzahl der Einwohner des Furstentums
Journal Title: Codrul Cosminului - Year 2012, Vol 18, Issue 2
Abstract
Die Habsburger spielen, beginnend mit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, unter dem Einfluss der merkantilistischen und populationistischen Theorien, eine wichtige Rolle bei der Durchführung einer Sozialpolitik. Diese Politik beabsichtigt in erster Linie die Vergrößerung der Bevölkerung der Monarchie durch verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise die Ansiedlung von Kolonisten, durch eine bessere Gesundheitsversorgung und Ernährung der Bevölkerung sowie den Schutz der Bauern vor Missbräuchen der Grundherren. Nach der Eingliederung Siebenbürgens in die Monarchie versuchen die Habsburger eine ähnliche Sozialpolitik auch im Fürstentum zu betreiben. Ihre Maßnahmen in dieser Richtung stoßen oft auf den Wiederstand der starken siebenbürgischen Stände. Die Maßnahmen der Habsburger, betreffend die Erhöhung der Anzahl der Einwohner Siebenbürgens, die in dem vorliegenden Artikel analysiert und erleuchtet werden, bestehen in den Versuchen des Wiener Hofes, eine Kolonisierungs- und Einbürgerungspolitik im Fürstentums zu betreiben sowie die Migration zu reglementieren. Im Vergleich mit der erfolgreichen Kolonisierung der ungarischen Tiefebene und des Banat durch die Habsburger im 18. Jahrhundert brachte die Kolonisierungspolitik des Wiener Hofes in Siebenbürgen nur wenige Erfolge. Die einzige wesentliche Kolonisationsaktion der Habsburger in Siebenbürgen war die Zwangsumsiedlung von Protestanten aus den österreichischen Ländern, eine Aktion, die eigentlich hauptsächlich aus religiösen Überlegungen durchgeführt wurde. Im Zeitraum zwischen 1734 und 1776 wurden ca. 4.000 Protestanten deportiert, die in Siebenbürgen auf dem Sachsenboden angesiedelt wurden. Eine weitere Maßnahme der Vergrößerung der Einwohnerzahl Siebenbürgens ist die Verleihung des Indigenats durch den Wiener Hof an Personen, die nicht Siebenbürger waren. Es geht in erster Linie um die Einbürgerung von habsburgischen Beamten und Militärs. Im Jahr 1777 wurden auch die sogenannten „Griechen“, Händler, die in Siebenbürgen tätig waren und wohnten, eingebürgert. Eine wichtige Rolle in Richtung der Reglementierung und Kontrolle der Migration spielen die Maßnahmen der Habsburger der Reduzierung oder sogar der Unterbindung der starken Emigration der Einwohner Siebenbürgens, insbesondere der rumänischen Bauern, in die Walachei und Moldau. Diesen Maßnahmen hatten das Ziel, die Einwohnerzahl des Fürstentums zumindest auf ihrem Stand zu erhalten.
Authors and Affiliations
Marinel Ovidiu Koch–Tufiş
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